Öffentlichkeitsarbeit, Lobbying & Enttabuisierung
Familien, in welchen ein Elternteil psychisch erkrankt, brauchen Unterstützung und Lobbying im öffentlichen Bereich. Viele Familien und insbesondere auch die Kinder leiden stark unter der Stigmatisierung von psychisch Erkrankten bzw. unter der Tabuisierung psychischer Erkrankungen. Häufig entsteht daraus ein "Redeverbot" über die Erkrankung, das nicht nur nach außen, sondern auch innerhalb der Familie gilt. Dieses Redeverbot belastet insbesondere die Kinder sehr, sie suchen sich dadurch keine Unterstützung von außen, entwickeln eigene Erklärungsmuster für gute und schlechte Phasen und geraten häufig in Loyalitätskonflikte.
Um die Situation betroffener Kinder zu verbessern, sehen wir auch folgende Aufgaben als die unsrigen an:
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Aufmerksam machen auf die Probleme von Kindern und Jugendlichen mit psychisch kranken Eltern. Vermehrte Aufklärungsarbeit mit dem Ziel der Enttabuisierung und Entstigmatisierung.
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Erfassen der betroffenen Kinder durch Information und Aufklärung der einzelnen Systempartner (Jugendwohlfahrt, Krankenanstalten, Beratungsstellen, psychosoziale Dienste, Lehrer, Kindergärtner, Schulärzte usw.) über die Problematik von Kindern psychisch kranker Eltern.
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Unterstützen betroffener Kinder und Jugendlichen, um ihnen ein kindgerechtes Lebensumfeld zu ermöglichen. Dies geschieht durch die Entwicklung und Umsetzung von gezielten, spezifischen Präventionsmaßnahmen, die bereits in der symptomfreien oder subklinischen Phase von Kindern mit psychisch kranken Eltern eingeleitet werden.
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Ausbauen der Beratungs-, Vernetzungs- und Informationsstelle JoJo für Stadt und Land Salzburg, um ein zusätzliches niederschwelliges Angebot für die betroffenen Kinder zu schaffen.
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Ziel ist die Vernetzung von psychosozialen und pädagogischen Einrichtungen und der Aufbau einer allgemeinen Kooperations- und Kommunikationsstruktur.